Geschafft!

Du hast das Ende des Internets gefunden. Zeit für eine Auszeit.
Vergiss die Zeit und ließ ein bisschen.

Etwas zu gestalten, etwas zu designen bedeutet, eine neue Welt zu schaffen. Wenn Du den Drang hast, die Welt zum Positiven zu verändern, nimmst Du gleichzeitig auch Verantwortung an. Die Verantwortung, nachhaltig und menschlich zu denken und zu handeln und damit eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. In dieser Zukunft wird ein Problem gelöst. Ein Problem, das Du er- kennst, wenn Du Dir die heutige Welt ansiehst und Dich fragst, was man hier Gutes zustande bringen kann. Deine Idee zur Lösung des Problems skizziert eine Welt, in der die Lösung ihren Platz gefunden hat. Dabei hat die Idee, in dem Moment, wo Du sie denkst, bereits ihren Weg in die jetzige Welt gefunden und zeichnet nach, was sie vor Kurzem selbst noch skizziert hat. Sie wird real. Aber nicht jede Idee verfolgt einen geradlinigen Prozess. Du hast ein Bewusstsein für ein Problem. Die Aufgabe lautet, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Nun beginnen all Deine Erfahrungen, an der Lösung zu arbeiten. Du verbringst Tage und Nächte, Wochen und Monate, manchmal sogar Jahre damit, neue Verbindungen und Verknüpfungen zu schaffen.

Du glaubst daran, dass es eine Lösung geben kann. Die Idee wird geboren. Der Anfang ist immer sehr episch. Die Idee kommt auf und ein Gefühl von Aufbruch und Freiheit macht sich breit. Du hast diesen einen unglaublichen Gedanken. Und er fühlt sich echt gut an. Du hast das Gefühl, et- was Großes in deinem Verstand zusammengebaut zu haben. Aber der Gedanke ist etwas flüchtig. Er ist wie Wasser, das man zwar eindeutig sehen, aber nicht so recht in Form bringen kann. Er zerfließt in Deiner Hand, sobald Du ihm die Form der Schrift geben möchtest. Du versuchst, aufzuschreiben, was Du eben noch dachtest. Doch manchmal verbinden sich Emotionen mit Wörtern, mit Gedanken, mit Momentaufnahmen zu einem Gefühl, das gar nicht so einfach zu Papier gebracht werden kann. Und während Du versuchst, die Idee in Worte zu fassen, schwächt das Gefühl ab, und Du fragst Dich: „Warum schaffe ich es nicht, dieses große Gefühl aufs Papier zu bringen?“.

Meistens liegt dies daran, dass Dein Verstand beim Skizzieren der Idee versucht, diese in die reale Welt zu bringen und Dich unterschwellig an die einschränkenden Regeln dieser Welt erinnert. Wenn Du es schaffst, die Regeln zu ignorieren und Deine Idee losgelöst von Erwartungen, Meinungen und der Allgemeinheit niederzuschreiben, erst dann tut sich die eine neue Welt vor Dir auf, und das epische Gefühl überträgt sich von Deiner Hand auf das Papier. Der erste große Schritt ist getan. Deine gesamte Erfahrung, Dein ganzes Leben, alles, was Du weißt, steht jetzt auf einem Blatt Papier. Du verstehst es und bist überzeugt: Diese Idee ist für mich die eine richtige Richtung, die es einzuschlagen gilt. Aber nicht jeder denkt wie Du. Niemand hat Dein Leben geführt. Nicht jeder wird direkt nachvollziehen können, weshalb diese Idee und die neue Welt, die sie eröffnet, so wertvoll sind. Als Gestalter und Designer, völlig egal ob Ideen- oder Formgeber, hat man begriffen, dass es eines großen Verantwortungs- bewusstseins bedarf, solche neuen Welten zu skizzieren und zu prägen. Und dass es nicht damit getan ist, dieses neue, weltverändernde Gedankenspiel einfach in die Welt zu entlas- sen. Denn viel zu oft werden gute Ideen aufgrund von mangelndem Verständnis Dritter im Keim erstickt. Desshalb kann man sagen, dass Designer die Wächter der guten Idee sind.